BZ: Ackern für den Abenteuerspielplatz

Ein überaus motivierter Bautrupp: Die jungen Leute machen alle ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Diese Woche waren sie zum Spielplatzbau am Naturfreundehaus Feldberg im Einsatz. Foto: Evamarie Kurfess

FELDBERG. Das Naturfreundehaus auf dem Feldberg hat bald eine neue Attraktion: Diese Woche werkelten 20 junge Helferinnen und Helfer aus ganz Baden-Württemberg rund um das Haus und bauten einen neuen Kinderspielplatz auf – heute wird Einweihung gefeiert. Die jungen Leute, die fast alle 19 oder 20 Jahre alt sind, haben sich für dieses Projekt im Rahmen ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres entschieden.

Es gab zwar bereits einen kleinen Spielplatz am Naturfreundehaus, aber der bedurfte dringend einer Überarbeitung. Der neue Spielplatz, der für alle offen sein soll, bekommt eine Seilrutsche, einen Kletterbaum, einen Balancierparcours, einen schönen Kleinkindbereich mit Rutsche, Sandkasten, Wippe und Sitzbank für die Eltern. Und – ganz wichtig – es entsteht eine große Grillstelle.

Carlos aus Bolivien, der im Naturfreundehaus seinen Bundesfreiwilligendienst ableistet, schleift den alten Drehpilz ab. Den gab es schon und der soll nach seiner Rundumerneuerung auch wieder zum Einsatz kommen – passend zum Thema Nachhaltigkeit, dem sich das Naturfreundehaus verpflichtet fühlt. Daniel aus Heilbronn erzählt von der Problematik an der Schaukel. Ein Bagger hatte bereits die Löcher gegraben, in denen die schweren Stämme versenkt werden sollen. Zuvor allerdings musste man sie ausrichten. Aber es ging dann doch irgendwie.

In der gleisenden Vormittagssonne wird gehämmert und gebohrt, geflext und gesägt. Motivationsbeauftragte Anna und Jana gehen herum, helfen hier und da aus, verteilen Schokoriegel und ermutigende Worte an die Arbeitenden. Außerdem haben sie sich darum gekümmert, dass die anderen bei der Arbeit von Musik unterstützt werden. Das war wichtig. Wobei mitnichten der Eindruck entsteht, hier sei überhaupt eine Portion Extra-Motivation vonnöten. Den jungen Leuten macht es Spaß, etwas zu schaffen und sich auszuprobieren.

Eleni aus Kirchheim und Jonathan aus Salach arbeiten an der Grillstelle. Die Feuerschale soll auf Steinen fixiert werden und sie soll fest und eben darauf stehen. Am Abend wird immer besprochen, wie am kommenden Tag die Arbeiten verteilt werden, erzählt Anna aus Esslingen. Es gibt auch einen Sicherheitsbeauftragten, aber, so bestätigt Anna, es passen ohnehin alle aufeinander auf.

Peter Oster ist Pädagoge, Geograph, Biologe, ein bisschen Mädchen für alles und – gemeinsam mit Zimmerer Dominik Dern – der Projektleiter. Beide kommen von der Teamwerkstatt Rinkenklause. Projektträger ist wie immer die Landeszentrale für politische Bildung (LpB). Bauherr sind die Naturfreunde Baden. Oster packt natürlich auch mit an. Er sägt ein Stück von einem kürzeren Robinienstamm ab. Der Stamm soll die künftige Wippe halten, aber da im Querschnitt ein Fäulnispfad zu sehen ist, wird Scheibe um Scheibe abgesägt, bis der Querschnitt einwandfrei ist. Robinienholz ist besonders fäulnisresistent und wird deshalb an Spielplätzen oft verwendet. Aber der Kletterbaum ist eine Fichte. Oster kennt sie sogar persönlich: Sie stand bis vor kurzem in seinem Garten.