Für Maunzi

Maunzi

Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde, liebe Feldi`s,

leider beginnt die heutige Katzenpost mit einem Nachruf.

Wir beide, Schneeball und ich sind nun die einzigen Katzen auf dem Naturfreundehaus. Unsere liebe Maunzi, langjährige Hüttenkatze (die Chefin) und Verfasserin der FKK, der Feldberg- Katzen-Kolumne ist Ende des Winters, im Alter von fast 26 (182) Jahren friedlich eingeschlafen. Wir wollen hier kurz Ihr Leben und Wirken auf dem Naturfreundehaus Feldberg würdigen:

Vor ca. 25 Jahren betrat Maunzi vom Feldberg zum ersten Mal den wunderschönen Platz am Baldenweger Buck, der ihre Heimat wurde. Gebürtig kommt Maunzi aus dem Zastler. Thomas und Frank haben sie mit nach oben gebracht. Bis auf ein paar Tage stationären Aufenthalt beim Tierarzt Dr. Beck in Kirchzarten war Maunzi immer hier auf dem Berg. Sie hat stets das Haus verteidigt und bewacht. In jungen Jahren hat sie, die mittlerweilen legendären Kämpfe mit Fuchs und Dachs siegreich bestritten. Andere Kater oder Katzen respektierten stets ihr Terrain. Selbst der eine oder andere Hund hat sie kennen gelernt. Doch da ist sie lieber ausgewichen. Nun könnte der Eindruck entstehen, Maunzi wäre ein Kampfkatze gewesen. Weit gefehlt. Maunzi hat lediglich ihren Platz verteidigt. In reiferen Jahren hat sich sich sehr gut mit ihren Nachfolgern Fixi und Foxi, sowie Schneeball arrangiert. Maunzis Zeit hier oben teilt sich in vier wesentliche Perioden ein.

In Periode 1 mit Thomas und Frank war Maunzi Haus- und Mäusekatze. Stets war für sie der Zugang zum Haus und natürlich wieder hinaus über eine Katzenstiege durch die Kellerräume möglich. Da Maunzi, so wie alle Katzen hier, sehr sauber und ordentlich war, gab es keine Probleme. Das Haus war in dieser Zeit überwiegend nur an den Wochenenden geöffnet. Somit war Maunzi in dieser Zeit bereits während den Werktagen Selbstversorgerin. Eben eine gute Mäusekatze. Dennoch war sie immer sehr froh wenn Thomas und Frank zurück kamen. Die Beiden wurden stets sehnsüchtig erwartet und mit einem senkrechten Sprung in die Höhe und einem Spurt begrüßt. Da spielte neben dem sehr guten persönlichen Verhältnis von Thomas, Frank und Maunzi, natürlich auch die Büchse Katzenfutter eine gewisse Rolle.

In Periode 2, der Zeit mit Horst und Dieter, gab es zwei Seiten für Maunzi. Horst hatte ein ganz besonderes Verhältnis zu Maunzi. Beide zusammen haben viele wunderschöne Frühlingserwachen hier auf der Terrasse erlebt. Dieter ist da so mehr der rustikale Typ und Hundefreund. An der Stelle erinnern wir an Gancha. Gancha war der Hund von Hanni und Dieter. Auch ein sehr liebenswertes Tier. Leider auch verstorben. Im vergangenen Jahr in Kevelar. Für Maunzi die Feldbergkatze war diese Periode aber schon die harte Zeit am Berg. Aufgrund eines Missverständnisses ging die Zeit von Maunzi als Hauskatze vorrübergehend zu Ende. Sie lebte nun von dem was am Tisch übrig blieb und natürlich von Mäusen. Im langen Feldbergwinter wurde es da manchmal schon knapp. Die Berger-Buabn und auch Hans sorgten jedoch mit gelegentlich vorbei gebrachten Katzenfutter für dringend notwendige Abwechslung auf dem Speiseplan.

Dann begann die 3. Periode mit Maria und Heinz. Maunzi, jetzt mit knapp 20 Jahren, immer noch im Vollbesitz Ihrer Kräfte, aber eben deutlich älter, spürte die langen Winter in den Knochen. Somit kam es ihr doch sehr entgegen, dass sie nun wieder ins Haus durfte. Ausnahme bei Gästen mit Katzenhaarallergie. Die Schlafräume waren und sind tabu. Reichlich Streicheleinheiten, gutes Futter, sonnige Plätze und der warme Platz am Kachelofen bereiteten ihr noch ein paar wunderschöne Jahre.

Und nun die 4. und letzte Periode. Ebenfalls mit Maria, Heinz, Hans und all Ihren anderen alten und neuen Freunden. Maunzi wurde langsam taub und blind. Die Beine ließen nach. In die Sonne mussten wir das Katzel nun tragen. Dort ging sie dann etwas spazieren. Das letzte Jahr hat Maunzi mehr oder weniger im Haus verbracht. Aber weit gefehlt wenn einer denkt Maunzi hätte sich nicht wohl gefühlt. Im Gegenteil. Sie war stets dankbar für jede Streicheleinheit und konnte bis kurz vor dem Ende problemlos und gerne ihr Weichfutter verzehren. So ist sie trotz gelegentlicher Knochenschmerzen zufrieden und glücklich eingeschlafen.

Wir alle können von Maunzi lernen.

Glücklich und Zufrieden sein mit dem was möglich ist und immer gut drauf. Vielleicht sehen wir sie eines Tages wieder. Im Katzenhimmel oder sonst wo. Wir wünschen ihr viel Spaß mit Fixi, Gancha und all den anderen, die leider manchmal zu früh gegangen sind.

Foxi und Schneeball